© 2025 Liste Madeleine Petrovic
Freilassung von Assange: Journalismus ist kein Verbrechen
25.06.2024
„Julian Assange ist frei. Er verließ das Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh am Morgen des 24. Juni, nachdem er dort 1901 Tage verbracht hatte. Der High Court in London gewährte ihm Kaution und er wurde am Nachmittag am Flughafen Stansted freigelassen, wo er ein Flugzeug bestieg und Großbritannien verließ.“, diese Nachricht auf der von Julian Assange gegründeten Plattform WikiLeaks geht heute um die Welt.
Seit zwölf Jahren war Julian Assange nicht mehr in Freiheit. Die letzten fünf Jahre war er im englischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh eingesperrt und kämpfte gegen seine Auslieferung an die USA. Und er kämpfte mit gesundheitlichen Problemen, die durch die langjährige Haft versursacht waren. Weltweit gab es immer wieder Proteste, Veranstaltungen und Petitionen für seine Enthaftung.
„Wir sind nicht damit einverstanden, dass ein Mensch für die Wahrheit eingesperrt wird!“, betonte Madeleine Petrovic in ihrer Rede anlässlich der Wiener Assange-Demo im Februar 2024. Sie hält fest, dass seine Verfolgung ein Unrecht ist und dass kritischer Journalismus, wie Assange ihn betrieben hat, ein unerlässliches Korrektiv in Demokratien ist.
Assange ist frei, der Justizskandal bleibt
Überraschend wurde Assange gestern Früh enthaftet und befindet sich auf dem Weg in seine Heimat Australien. Dem Vernehmen nach musste er sich dafür in einem Deal mit den US-Behörden der Spionage schuldig bekennen, wofür er seine Strafe schon abgesessen hat.
Assange ist frei, aber der Justizskandal bleibt. Und die ungesühnten Kriegsverbrechen, die er veröffentlicht hat, bleiben auch.
„Wir freuen uns sehr, dass Assange nun endlich frei ist“, äußert sich auch Nora Summer von der Liste Madeleine Petrovic zur Freilassung. „Er hätte jedoch niemals inhaftiert werden dürfen. Die Pressefreiheit gehört zu den Grundpfeilern der Demokratie. Journalismus ist kein Verbrechen und darf niemals als solches behandelt werden.“
Der Fall Assange hat weltweite Auswirkungen auf Grundrechte, Pressefreiheit und den Aufdeckungsjournalismus. Womöglich wird er zukünftig als Präzedenzfall dienen. Aber wenn die Arbeit von kritischen Journalisten kriminalisiert wird, schwächt das den öffentlichen Diskurs und damit die Demokratie.
Pressefotos:
Nora Summer: https://liste-petrovic.at/wp-content/uploads/2024/06/NORA-DEMO.jpg
Madeleine Petrovic: https://liste-petrovic.at/wp-content/uploads/2024/06/A749109-20-02-24-scaled.jpg