© 2025 Liste Madeleine Petrovic
„Risikobild 2025“ – Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit
Presseaussendung vom 03.02.2025
Das Bundesministerium für Landesverteidigung hat nunmehr sein „Risikobild 2025“ vorgestellt und zeichnet damit ein eher düsteres Bild der Sicherheitslage Österreichs, die Welt sei „aus den Fugen geraten.“ Anlässlich der Präsentation des Berichtes sprechen Militärstrategen Presseberichten zufolge davon, dass sich Europa und damit „wir“ bereits „im Kriegszustand befinden“, beklagen eine mittlerweile eingetretene „Kriegsmüdigkeit“ im Fall der Ukraine, warnen davor, dass Russland „nicht an der Ukraine haltmachen“ werde und versteigen sich sogar dazu, Russland mit Hitler-Deutschland zu vergleichen.
„Nicht nur das ‚Risikobild 2025‘ zeichnet meiner Wahrnehmung zufolge ein verzerrtes und einseitiges Bild der Wirklichkeit der sicherheitspolitischen Lage, in der sich Österreich derzeit befindet, eine Art von ‚Westsicht‘. Die in den Medien zitierten, im Rahmen der Präsentation getätigten Aussagen von hochrangigen Offizieren erinnern meines Erachtens beinahe an den Geist des Jahres 1914. Eine Gleichsetzung Russlands mit dem Nazi-Regime wäre in meinen Augen nicht nur eine völlige verbale Entgleisung, sondern sollte schon im Lichte einer Verharmlosung dieses Regimes bewertet werden,“ sagt Harald Haas von der Liste Madeleine Petrovic. „Was diese Strategen nicht erwähnen, aber gerade 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz erwähnt werden muss, ist, dass es vor allem die Sowjetunion war, die unter immensen Opfern Europa vom Joch der Nazi-Diktatur befreit hat. Russland, das in seiner Geschichte stets westeuropäischen Aggressionen ausgesetzt war, zeigt auch heute, wie u.a. sogar vom deutschen Außenministerium bestätigt, keinerlei Anzeichen für expansionistische bzw. imperialistische Gelüste und schon gar nicht die aggressiven Tendenzen der NATO.
Österreich und Europa dürfen nicht „kriegstüchtig“ werden, sondern müssen „Friedensfähigkeit“ entwickeln, andernfalls ist die Gefahr groß, dass unsere Kinder für die Machtinteressen der USA, der NATO und der Rüstungsindustrie sterben könnten. Ein NATO-Beitritt würde Österreich zum Ziel machen, Neutralität und eine aktive Neutralitätspolitik wie in den 1970er-Jahren aber schützen effektiv.
Siehe dazu auch unser politisches Programm Frieden, Neutralität und Sicherheit