© 2025 Liste Madeleine Petrovic
Natur-, Umwelt- und Tierschutz
Viele von uns kommen aus der Grün-Bewegung und halten die ur-grünen Werte hoch. Natur, Umwelt und Tierschutz sind uns eine Herzensangelegenheit. Sie sollten allen Menschen ein wichtiges Anliegen sein – aus Eigeninteresse. Unser Bekenntnis und unser Einsatz gelten der Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen: gesunder Boden, sauberes Wasser und saubere Luft.
Weltuntergangs-Szenarien durch eine Klimakrise im 21. Jahrhundert und dass der Klimawandel ausschließlich menschengemacht und durch CO2 / Treibhausgase verursacht wäre, halten wir für eine einseitige und unsachgemäße Betrachtung. Wie in allen wissenschaftlichen Gebieten, braucht es einen sachlichen wissenschaftlichen Diskurs. Probleme bereiten die Industrialisierung und die damit verbundene Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung.
Hier braucht es sowohl traditionelle als auch innovative Lösungsansätze.
Als einen der Schlüssel für Natur- und Umweltschutz verstehen wir die Wirtschaft und Industrie. Ein breiter Diskurs zu einer nachhaltigen, ökologischen und sozialen Wirtschaft, die das Gemeinwohl aller Menschen als Ziel verfolgt, ist zu führen unter Einbezug sämtlicher pro und contra Argumente und ohne Katastrophismen. Unsere Ansätze hierzu werden wir im Programmteil „Wirtschaft“ ausführen (in Erarbeitung).
Wir fordern:
(1) Stopp von übermäßigem Bodenverbrauch und eine ambitionierte Bodenschutz-Strategie
- Verbrauch von maximal 2,5 Hektar Boden pro Tag [1], [2]
- Ortszentren beleben und Leerstände besiedeln – statt Leerstands-Abgaben
- Stärkung der Verantwortlichkeit des Bundes bei Raumordnung und Raumplanung. Keine Alibi-Aktionen und Reform des Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetzes UVP-G 2000
Fakten zum Bodenverbrauch:
- In den letzten 10 Jahren wurden durchschnittlich 20 Hektar (=30 Fußballfelder) pro Tag verbaut. In der Periode 2014-2016 waren es 14,7 Hektar (=24 Fußballfelder).
- Aktuell werden täglich rund 11,3 Hektar an produktiven Böden (3-Jahresmittelwert 2019-2021) für Verkehr, Industrie, Wirtschafts- und Wohnraum verbraucht. Inklusive Freizeit- und Bergbauflächen sind es über 20 Hektar pro Tag.
- 2022 wurden mehr als die Hälfte (58 Prozent) des verbrauchten Bodens komplett versiegelt, d.h. mit wasserundurchlässiger Schicht aus Beton oder Asphalt überzogen. Gleichzeitig fördern Bund und Länder Entsiegelungskosten zur Wiederherstellung von Grünflächen, Ackerflächen und Wiesen. Die natürliche Neubildung von nur einem Zentimeter Humus dauert 100 bis 200 Jahre! [3]
- Österreich verliert jährlich 0,5 % seiner Agrarflächen, d.h. in 200 Jahren gäbe es bei Fortschreiten dieser Entwicklung so gut wie keine Agrarflächen mehr in Österreich. Im Vergleich: Deutschland und die Schweiz verbauen 0,25 %, Tschechien 0,17 %.
- Österreich hat mit 1,8 m² die höchste Supermarktfläche pro Kopf: Italien 1,0 m², Frankreich 1,2 m².
- Österreich hat mit 15 Meter pro Kopf eines der dichtesten Straßennetze: Deutschland 7,9 Meter, Schweiz 8,1 Meter pro Kopf.
- In Österreich gibt es lt. Umweltbundesamt 13.000 Hektar Industriebrachen. Inklusive Gewerbeflächen und leerstehender Häuser schätzt man die verbaute ungenutzte Fläche auf 40.000 Hektar, das entspricht in etwa der Fläche der Stadt Wien.
(2) Artenvielfalt schützen und fördern!
- sofortige Maßnahmen gegen das leise Artensterben: global sterben 150 Arten pro Tag aus, dies hat katastrophalen Folgen für die Ökosysteme und die Menschen
- Renaturierung und aktiver Aufbau der Tier- und Pflanzenwelt, jedoch ohne Zerstörung der derzeitigen Ökosysteme, Stopp der Denaturierung
- Reduktion (durch hohe Besteuerung) und langfristig Verbot von Umweltgiften wie Glyphosat und Chlormequart [5], um einen Anreiz für alternative Methoden zu schaffen
(3) Heute Bäume pflanzen für morgen!
Bäume und Sträucher erbringen tagtäglich viele Leistungen für uns Menschen und sorgen gleichzeitig für unser Wohlbefinden und ein schönes Landschaftsbild! Deshalb fordern wir…
- den Schutz gesunder Bäume
- Baumpflanzungen und Begrünungen, besonders in Orts- / Stadtzentren unter Beachtung von „Mindest-Rabattgrößen“, damit (Jung)Bäume auch lebensfähig sind.
(4) Bevorzugung regionaler, schonend und nachhaltig angebauter Lebensmittel
- Gentechnik – uneingeschränkte Kennzeichnung bei Lebensmitteln
- Pfandsysteme erweitern und verbessern
- Plastik generell und damit die enorme Verschmutzung durch Plastik reduzieren
(5) Die Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt
- Keine Patente auf konventionell gezüchtetes Saatgut [4+5]
- EU-Saatgutrecht – die Erhaltung lokaler und traditioneller Sorten muss gestärkt werden.
- Gesetzgebung, die die legale Weitergabe und Vermehrung von vielfältigem Saatgut ermöglicht, die biologische Kulturpflanzenvielfalt fördert, die Rechte der Bäuerinnen und Bauern respektiert und gleichzeitig die Grundlage für ein nachhaltiges, widerstandsfähiges und vielfältiges Lebensmittelsystem schafft
- Uneingeschränkter Selbstanbau von Gemüse und Obst für die Eigenversorgung
TIERSCHUTZ
Tiere sind keine Gegenstände, sondern leidensfähige Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, die zu respektieren sind. Dies betrifft die Haltung von Tieren in der Landwirtschaft, in Zoos und Zirkussen aber auch in privaten Haushalten.
- Tierschutzorganisationen, die die Rechte der Tiere vertreten, brauchen daher Parteistellung in Verfahren und Mitsprache.
- Wir wollen langfristig Tierversuche als das falsche Paradigma der naturwissenschaftlichen Forschung, in Anlehnung an die interdisziplinäre, wissenschaftliche Basis der ECEAE, gänzlich abschaffen. Forschungseinrichtungen und Konzerne haben dabei an Stelle klassischer Konkurrenzwirtschaft neue Formen der Zusammenarbeit und Informationsweitergabe zu entwickeln, um die wiederholte Durchführung der immer selben Tierversuche zu vermeiden.
- Die Liste der bedrohten Tier-Arten wollen wir aktualisieren.
- Ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz wollen wir endlich sicherstellen, das sich auch auf wild lebende Tierarten, deren Fang, Handel oder Haltung erstreckt.
- Die Qualzucht von Haus- aber auch von Nutztieren wollen wir abschaffen.
- Wir wollen eine Eingreifmöglichkeit schaffen, wenn Tierschutzorganisationen melden, dass konkret Tiere gequält oder schlecht gehalten werden.
- Der brutalen Ausbeutung von Tieren als Produktionsmaschinen in der Massentierhaltung, der Misshandlung bei den Tiertransporten und der Massentötung von Tieren wollen wir Grenzen setzen.
Text und Quellenangaben
- [1] Quelle: Vgl. Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes (N-STRAT) 2002: Leitziel 13 – Verantwortungsvolle Raumnutzung und Regionalentwicklung. https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/nachhaltigkeit/strategien/nstrat.html
- [2] Österreich ist im Bodenverbrauch in Europa an führender Stelle. Quelle: Umweltbundesamt Juni 2017 https://www.umweltbundesamt.at/aktuelles/presse/news2017/news-170612
- [3] https://naturschutzbund-ooe.at/newsreaderpresse/items/weltboden-tag-am-5-dezember-2018.html
- [4] https://www.arche-noah.at/politik/kein-patent-auf-saatgut/
- [5] https://www.arche-noah.at/politik/aktuelles/